ENGAGEMENT FÜR GESUNDHEIT & SICHERHEIT

Die ASFINAG ist nach dem Qualitätsmanagementsystem ISO 9001 zertifiziert und gewährleistet nach diesem Standard auch gesunde und sichere Arbeitsplätze. Seit vielen Jahren ereignete sich kein tödlicher Arbeitsunfall, weder bei unseren eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch bei unseren Lieferantinnen und Lieferanten. Insgesamt stiegen die Unfallzahlen im Jahr 2017 jedoch leicht an.

2017 verzeichneten wir 80 Arbeitsunfälle. In den Jahren zuvor waren es 68 (2016) bzw. 84 (2015). Dadurch erhöhten sich auch die durchschnittliche Zahl der Arbeitsunfälle pro 200.000 Arbeitsstunden sowie die Arbeitsunfalltage.

Säulengrafik Arbeitsunfälle

Säulengrafik Arbeitsunfalltage

Leichte Verletzungen, die nur Erste-Hilfe-Maßnahmen erfordern und keine Ausfalltage zur Folge haben, werden nicht als Arbeitsunfälle gezählt. Als Arbeitsunfalltage gelten ausgefallene Sollarbeitstage ab dem Tag nach dem Unfall.

Die Analyse der Unfälle zeigt ein Fremdverschulden in acht Fällen sowie einen sehr schweren Wegunfall (Auffahrunfall auf der Fahrt zur Arbeit), die insgesamt lange Ausfallzeiten zur Folge hatten. Unser Qualitätsmanagement-Prozess „Arbeitsnehmerschutz gewährleisten“ sowie das Schulungsprogramm zum Thema Gesundheit und Sicherheit werden daher auch im Jahr 2018 unverändert fortgeführt.

ARBEITNEHMERSCHUTZ GEWÄHRLEISTEN

Entsprechend den Vorgaben des Prozesses „Arbeitnehmerschutz gewährleisten“ evaluieren wir alle Arbeitsplätze und Tätigkeiten hinsichtlich ihres Unfallrisikos. Die Ergebnisse sind in einer Risikomatrix dargestellt. Diese zeigt, welche Mitarbeiter besonderen Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt sein können, und enthält notwendige Maßnahmen zur Risikoreduktion. In dieses System sind auch Lieferanten einbezogen.

Regelmäßige Kontrolle und laufende Verbesserungen

Bei den Audits begehen die Sicherheitsfachkräfte und Brandschutzbeauftragten jeden Standort, legen notwendige Maßnahmen fest und erstellen jeweils einen Bericht und ein Maßnahmenblatt mit Foto-Dokumentation.

Das Arbeitnehmerschutz-Team prüft sowohl alltägliche als auch besondere Gefährdungen, z.B. vorhergesagte Starkwinde oder extreme Schneefälle. Sicherheits-Maßnahmen werden vorab fixiert und die Mitarbeiter entsprechend unterwiesen. Sämtliche Arbeitsunfälle werden wöchentlich vom Team Arbeitnehmerschutz evaluiert. Anschließend werden sie in einer allgemein zugängigen Sharepoint-Datenbank anonymisiert dargestellt und mit Maßnahmen zur künftigen Vermeidung ergänzt. Im Intranet oder per E-Mail erhalten die Beschäftigten laufend Aktualisierungen zu den Arbeitsschutz-Themen. Die Aktualisierung der Unfallstatistik erfolgt quartalsweise. Notwendige Untersuchungen gemäß der Verordnung über die Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatz (VGÜ) führen Arbeitsmediziner durch oder auch die AUVA (z.B. Gehöruntersuchungen). Maßnahmen wie angepasster Gehörschutz werden je nach Berufsgruppe umgesetzt. Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen prüft und dokumentiert das interne Kontrollsystem. 2016 gab es keine schwerwiegenden Zuwiderhandlungen mit dienstrechtlichen Konsequenzen.

Vom Fachbereich Arbeitnehmerschutz wird auch ein umfassendes Programm zur Gesundheitsförderung (Trainernetzwerk, Darmkrebsvorsorge, Pausengestaltung, etc.) angeboten.

An mehreren Standorten finden regelmäßige „Gesundheits-Jour-fixe“ statt. 2017 startete zusätzlich das Pilotprojekt „Gesundheitsbus“. Bei mobilen Einsätzen können unter anderem Bauch- und Rückenmuskulatur, Form und Funktion der Wirbelsäule sowie die Balancefähigkeit gemessen werden. Für 2018 ist eine Roadshow durch ganz Österreich geplant.

VEREINBARUNGEN ZUM GESUNDHEITSMANAGEMENT

Formelle Vereinbarungen zum Gesundheitsmanagement werden in Abstimmung mit dem Betriebsrat in Form von Betriebsvereinbarungen getroffen.

Die Sozialvereinbarung regelt die freiwillige Gewährung von Sozialleistungen durch den Arbeitgeber und umfasst mehrere kostenlose Gesundheitsangebote: Zecken-, Grippe- und Tetanusimpfungen sowie Impfungen gegen Hepatitis A und B für die Mitarbeiter des Streckendienstes, die Mautaufsicht und eingetragene Ersthelfer. Für jeden Beschäftigten gibt es auch eine Kollektivunfallversicherung, die Berufsunfälle sowie das Wegerisiko abdeckt. Mit einer freiwilligen Zuzahlung können die Mitarbeiter diesen Versicherungsschutz auf Freizeitunfälle ausweiten.

Weiteres trägt die ASFINAG die Kosten für frisches Obst, das zur freien Entnahme bereitsteht.

SCHULUNGEN ZU GESUNDHEIT & SICHERHEIT

Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten wir Schulungen zum Arbeitnehmerschutz und zur persönlichen Gesundheit an sowie eine eigene Arbeitssicherheits-App im Intranet. Diese informiert über alle Vorgaben und Abläufe zum Arbeitnehmer- und Gesundheitsschutz, bietet einen Überblick über aktuelle Gefährdungen sowie vorbeugende Maßnahmen und enthält alle wichtigen Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumente für jeden Standort.

Ein eigenes Modul der Aus- und Weiterbildungskategorie „Compliance“ schult Führungskräfte, Belegschaftsorgane, Standortverantwortliche oder Mitarbeiter mit besonderer Funktion im Arbeitnehmerschutz. Darüber hinaus bieten wir allen Beschäftigten während der Arbeitszeit Gesundheits-Vorträge mit besonderen Tipps für ihren Arbeitsplatz an.

Für verschiedene Berufsgruppen wie Handwerker, Betriebstechniker oder Operatoren führen wir maßgeschneiderte Schulungen durch. Dabei unterweist das Arbeitnehmerschutz-Team das Personal bei verschiedenen Tätigkeiten und in Bereichen mit erhöhter Gefährdung anschaulich mit Praxisbeispielen. Wir wollen damit das Bewusstsein für Gefahrenvorbeugung erhöhen – auch bei alltäglichen Dingen, wie dem Anlegen des Sicherheitsgurts im LKW. Brandschutzwarte und Sicherheitsvertrauenspersonen nehmen an regionalen Schulungstagen teil, und es finden laufend gerätespezifische Schulungen durch Hersteller und externe Experten statt. Zusätzlich organisieren wir externe Trainings, zum Beispiel die 2015 gestartete „Ausbildung zur fachkundigen Person zum Befahren von Behältern”. Damit wollen wir konzernweit sicherstellen, dass die Gefahren beim Arbeiten in Kanälen, Schächten und vergleichbaren Anlagen bekannt sind. Die Mitarbeiter üben dabei das Hinablassen in enge Räume und das Retten von verunglückten Kollegen in verschiedenen Szenarien.

Schlüssel-Kennzahlen (KPI)
Tödliche Unfälle 0
Arbeitsunfälle pro 200.000 Arbeitsstunden (FTE) 3,0
Arbeitsunfalltage pro MA (HC) 0,36

Ziele aus 2017:

Weitere Verhinderung tödlicher Unfälle
Weitere Reduktion der Arbeitsunfälle

Ziele für 2018:

  • Weitere Verhinderung tödlicher Unfälle
  • Reduktion der Arbeitsunfälle
  • Reduktion der Unfallschwere und damit der Arbeitsunfalltage
  • Österreichweiter Einsatz des Gesundheitsbusses

Betroffene Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG):

SDG 8Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

GRI Disclosures:
403-1, 403-2, 403-3, 403-4
SDG Targets:
8.5, 8.6, 8.8

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