AKTIONSPLAN GEGEN DEN LÄRM

Der zunehmende Verkehr führt leider auch zur steigenden Lärmbelastung. Auf der Grundlage umfangreicher Messungen wird daher im Jahr 2018 ein neuer Umgebungslärm-Aktionsplan erarbeitet.

Alle fünf Jahre wird ein österreichweiter Lärmkataster erstellt, zuletzt 2017, der auch öffentlich eingesehen werden kann (http://www.laerminfo.at/). Dafür wird u.a. der Umgebungslärm entlang des gesamten ASFINAG-Netzes erhoben. Genaue Berechnungen anhand der neuesten Messdaten zeigen – im Gegensatz zum Nachhaltigkeitsbericht vom März dieses Jahres – unterschiedliche Entwicklungen:

Die Gesamtbelastung ist zwar rückläufig. Das betrifft aber nur Gebiete mit besonders hohen (≥ 70 dbA bei Nacht und ≥ 75 dbA bei Tag) und niedrigen Belastungen (45-49 dbA bei Nacht und 55-59 dbA bei Tag). In den dazwischenliegenden Bereichen nahm der Lärm im Vergleich zu 2012 leider zu. Das zeigen die Berechnungen sowohl in 1,5 m als auch in 4 m Höhe. Besonders betroffen ist das Bundesland Tirol. Es sind daher zusätzliche Maßnahmen zur Lärmverringerung nötig.

Von Umgebungslärm belastete Menschen

Tabelle Entwicklung der Lärmbelastung bei Nacht in 1,5 m Höhe

Tabelle Entwicklung der Lärmbelastung bei Nacht in 4 m Höhe

Tabelle Entwicklung der Lärmbelastung bei Tag in 1,5 m Höhe

Tabelle Entwicklung der Lärmbelastung bei Tag in 4 m Höhe

In Relation zur Fahrleistung konnte erreicht werden, dass die Lärmbelastung aufgrund umfassender Lärmschutzmaßnahmen abgenommen hat und zwar um rund 9% gegenüber 2012.

Säulengrafik Lärmbelastung in Relation zur Fahrleistung

Säulengrafik LärmschutzEnde 2017 gab es entlang der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen rund 4,48 Mio. m2 Lärmschutzwände, das entspricht einer Länge von 1.358 km. Der Aufwand für Errichtung und Sanierung betrug rund EUR 34 Mio.

Trotzdem führte die gestiegene Belastung im abgelaufenen Jahr zu einer deutlichen Zunahme der Beschwerden. Hauptgrund dafür sind die trotz vorhandener Lärmschutzeinrichtungen  einlangenden Mehrfachbeschwerden wegen des LKW-Verkehrs auf bestimmten Streckenabschnitten.

Auf der Basis des aktuellen Katasters wurden daher 23 Straßenabschnitte  identifiziert, an denen Lärmschutzmaßnahmen realisiert werden sollen. Neben der Errichtung weiterer Lärmschutzwände und -dämme werden in den nächsten 5 Jahren folgende Schritte gesetzt:

  • Förderung von Schalldämmlüftern, Lärmschutzfenstern und -türen
  • Erneuerung von Fahrbahnbelägen (z.B. lärmarme Beläge)
  • Erneuerung bestehender Lärmschutzwände

Insgesamt sind in den nächsten Jahren durchschnittlich 10 bis 20 Mio. EUR pro Jahr für die Lärmschutzsanierung auf dem bestehenden Autobahn- und Schnellstraßennetz in Österreich vorgesehen.

Darüber hinaus werden aktuelle Lärmschutz-Entwicklungs- und Forschungsprojekte fortgesetzt:

  • Grinding (Längsrillen in der Fahrbahndecke zur Verminderung der Reifenschwingungen)
  • Lärmarme Fahrbahnübergänge
  • Lärmarme Rumpelstreifen
  • Dämpfung der Lärmbelastung durch Vegetation
  • Akustische Abnahme- und Qualitätssicherungsverfahren für Lärmschutzwände

Dieser Aktionsplan soll dazu beitragen, die durch den steigenden Verkehr zunehmende Lärmbelastung möglichst gering zu halten.

Schlüssel-Kennzahlen (KPI)
Von Umgebungslärm belastete Menschen
(insgesamt, bei Tag, 4 m Höhe)
577.578
Von Umgebungslärm belastete Menschen
(≥ 60 dbA, bei Tag, 4 m Höhe)
155.600
Lärmbelastung / Fahrleistung
(bei Tag, 4 m Höhe)
4,92
Von Umgebungslärm belastete Menschen
(insgesamt, bei Nacht, 4 m Höhe)
749.018
Von Umgebungslärm belastete Menschen
(≥ 50 dbA, bei Nacht, 4 m Höhe)
237.607
Lärmbelastung / Fahrleistung
(bei Nacht, 4 m Höhe)
7,52
Beschwerden wegen Lärmbelastung 151
Lärmschutzwände (km) 1.358

Ziele aus 2017:

Weitere Reduktion der von Umgebungslärm belasteten Menschen

Ziele für 2018:

  • Reduktion der von Umgebungslärm belasteten Menschen
  • Ausarbeitung des Umgebungslärm-Aktionsplans

GRI Disclosures:
413-1, 413-2
UNGC Principles:
1, 7, 8

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