VIELFALT SCHÜTZEN
Verkehrswege greifen in die Lebensräume von Tieren und Pflanzen ein. Wir sorgen daher für die weitere Vernetzung dieser Räume, zum Beispiel durch Grünquerungen, und fördern naturnah bewirtschaftete Grünflächen.
In diesen beiden Bereichen unseres Biodiversitäts-Managements entwickelten wir 2016 neue Konzepte und Maßnahmen und stellten dafür zusätzlich einen ausgebildeten Förster und eine Grünraummanagerin ein. Mit 65 km² bestockter Fläche und ca. 34.000 Einzelbäumen ist die ASFINAG einer der größten Besitzer von bewaldeten Flächen in Österreich. 2017 begannen wir daher mit der Erstellung eines Baumkatasters und einer Forsteinrichtung.
Mit Stichtag 31.12.2017 wurden im Zuge des zweijährigen Projektes „Baumkontrolle Ersterfassung, Baumkatastererstellung“ insgesamt 20.056 Stück Einzelbäume sowie 5.108,95 ha mit Gehölzen-bestockte Flächen erfasst (hierzu zählen Strauchflächen, Baumgruppen, Wald etc.). Zu jedem Einzelbaum und Bestand wurden Daten wie Baumarten, Höhe, Alter, Verkehrssicherheit usw. erhoben, insgesamt sind es 1,24 Millionen Daten. Zusätzlich wurden mehr als 22.700 Maßnahmen zur Gewähr-leistung der Verkehrssicherheit sowie zur Pflege der Bäume vergeben. All diese aufgenommen Daten sind im Baumkataster für Mitarbeiter der ASFINAG abrufbar. Der Baumkataster dient nicht nur als Informations- und Planungsinstrument für die Maßnahmendurchführung, sondern fungiert auch als Nachweis der Verkehrssicherungspflicht des Straßenbetreibers. Bis spätestens Mitte 2018 werden alle Autobahnmeistereien mit diesem Kataster arbeiten können.
Ziel der Entwicklung von Gehölzflächen an Verkehrswegen ist die Etablierung eines dauerhaften und verkehrssicheren Bestandes aus standortgerechten Bäumen und Sträuchern, der die geforderten Wirkungen (Funktionen) erbringt und das ökologische Gleichgewicht positiv beeinflusst. Neben ihrer natürlichen Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen kommen auch verkehrstechnische und bautechnische Funktionen (Sicht- und Seitenwindschutz) sowie landschafts-ökologische und –architektonische hinzu.
An unsere Autobahnen und Schnellstraßen schließen auch 33 km² Mähflächen und 13 km² sonstige Grünflächen an. Ein Teil dieser Flächen wurden zum Ausgleich für den Straßenbau und zum Erhalt der geschützten heimischen Fauna und Flora angelegt. Das Management dieser Flächen wollen wir weiterentwickeln. Daher arbeiteten wir 2017 an der Erstellung eines Ausgleichsflächenkatasters.
Das Projekt Wildbeobachtung wurde 2017 soweit vorbereitet, dass mit Frühjahr 2018 an den rund 20 Grünquerungen mit der Installation von Wärmebildkameras, Fährtenuntersuchungen und dem Aufstellen von Bodenfallen begonnen werden kann.
Seit April 2016 beteiligen wir uns darüber hinaus an der österreichweiten Initiative „Natur verbindet: Jeder Quadratmeter zählt“. Dieses Projekt von Naturschutzbund, Umweltministerium, Landwirtschaftskammer und den Bundesforsten sammelt wertvolle „Quadratmeter“ Blühflächen, bunte Ackerränder oder auch Wildblumenwiesen. Die Initiative ruft Privatpersonen, Unternehmen und andere Organisationen dazu auf, ihre Naturflächen zu verbinden. Denn „Natur verbindet“ will eine Karte möglichst großer, zusammenhängender, naturnah bewirtschafteter Flächen in Österreich zeichnen. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund legen wir daher Flächen an der Autobahn fest, die wir zu standortgerechten Blumenwiesen entwickeln wollen.
Ziele aus 2017:
Planung weiterer Grünbrücken | ✓ |
Erstellung des Ausgleichsflächenkatasters | ✓ |
Erstellung des Baumkatasters und der Forsteinrichtung | ✓ |
Ziele für 2018:
- Umsetzung des Monitorings der Grünquerungen
- Pilotanwendung des Ausgleichsflächenkatasters
- Ausrollung des Baumkatasters und Maßnahmenplanung
Betroffene Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG): |
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GRI Disclosures: 304-2, 304-3 |
UNGC Principles: 7, 8 |
SDG Targets: 15.1, 15.5 |